Nun melden wir uns doch noch einmal vom anderen Ende der Welt...Wir bleiben doch hier, nachdem wir die Wetteraussichten um und an Ostern in Deutschland gesehen haben!!
Die letzten Tag nach der Ankunft in Bluff haben wir ganz ruhig verbracht, an Bine's Geburstag waren wir nochmal am Stirling Point um noch ein paar Fotos zu machen, dann haben wir einen Busauflug nach Invercargill unternommen um den Tracker abzugeben und des abends haben wir uns im Adler (Eagle) zu Bluff was feines zu essen und ein paar spritzige Hopfenkaltschalen schmecken lassen. Am Tag darauf wurden wir von Jenny, einer nach Neuseeland ausgewanderten Holländerin mit dem Shuttel abgeholt und mit kurzweiligen Anekdoten nach Dunedin chauffiert. Ein Glück, dass wir nicht geradelt sind, die Strecke war überaus hügelig und hätte uns definitiv 2 Tage radeln abverlangt!! So sind wir jedoch ausgesprochen angenehm zum 4 tätigen Erholungsurlaub im Bed&Breakfast "Hulmes Court", welches durch eine überaus zuvorkommende Familie mit russischen Wurzeln geführt wurde, gestartet. In Dunedin gaben wir uns nur recht mäßig den Touri-Attraktionen hin und erledigten alle Wege zu Fuß!! Wir besuchen dabei den botanischen Garten, der uns mit einem "umsonst&draußen-konzert" überraschte, wir besuchten die steilsten Straße der Welt, mit knapp 20 Grad bzw. gut 40%, stiegen auf "Signal Hill" für die herrliche Aussicht und schlenderten zum Strand,an dem wir Seelöwen sehen sollten, die sich jedoch versteckten. Ansonsten genossen wir die Fähigkeiten der verschiedensten Restaurants und ließen es uns gut gehen, was sich nach der Schinderei anfangs wirklich komisch anfühlte! Zur Zeit sind wir am Flughafen Dunedin, es geht also weiter Richtung Auckland,wo wir morgen bei Liebherrs unseren Krempel in die Koffer verpacken, um dann am Freitagabend über Dubai nach München in die Heimat zu fliegen... Resümee der Reise: Das Land ist riesig und auf unserer Strecke größtenteils menschenleer, die Natur hat hier alle Facetten zu bieten, die es gibt - trotzdem hat sie uns sehr oft an bekannte, heimische Gegenden erinnert! Die Inseln haben auf jeden Fall sehr viel zu bieten und man kann jedem erdenklichen Sport nachgehen, oder sich einfach 500ha Land zu eigen machen und seinen Lebenstraum ausleben. Danke für Euer Interesse und den zahlreichen Lesern. Auf bald in der Heimat...
2 Kommentare
Getan, wie gesagt - das Wetter war wie versprochen auch an Tag 23 nicht besonders, also erklommen wir den Haast Pass im Regen. Auch dieser befand sich auf der Touri-Route, die von Campern und Leihwägen gespickt war. Natürlich wurde das Wetter nach den Pass nicht schlagartig besser - es verfolgte uns noch eine Weile bis wir die Hawea Lakes erreichten, an den ersten Aufstiegen entlang des Sees kamen dann die Sonnenstrahlen zum Vorschein, die eine Atmosphäre wie am Gardasee verbreiteten, der wunderschöne Ausblick über die Seen entlohnte für die mehrtägige Fahrt durch den dichten, verregneten Wald. Nachdem wir in Hawea kurz rasteten um dann die letzten Kilometer über einen schönen Trail und Photocheckpoint 26 nach Wanaka absolvierten. Im mondänen Wanaka besorgten wir noch einen neuen Flaschenhalter für den Titanen, da dieser durch die häufige Benutzung der Wöhlerkurve zum Opfer fiel und ermüdet zusammenbrach. Die Nacht verbrachten wir in der Backpacker Base, zuvor dinierten wir jedoch majestätisch in "The cow", einer herrlichen Pizzeria, die auch vorzügliche Nudeln und ein unvergesslichen Laib Knoblauchbrot herstellten.
Bilanz des Tages: 152km, 1725hm, überfressen bei der Kuh Tag 24: auch dieser sollte ein denkwürdiger werden. Wir starteten eher spät, da das schlechte Wetter uns eingeholt hatte und für ca. 8Uhr Besserung vorausgesagt war, was auch zunächst zutraf! Zu bewältigen war als erstes ein lässiger Anstig über rund 700hm über 40km, was uns zum höchsten Punkt der gesamten Tour - sage und schreibe 1076 hm bringen sollte, Zwischenstopp war in Cardrona am gleichnamigen historischen Hotel, der weiler ist sowas ähnliches wie St.Moritz, für die Schönen, die Reichen und die ganz schön reichen....dort laufen die Vorbereitungen für die Wintersaison bereits, die BH's werden mal zum Spülen rausgehängt. Kurzum, die Erderhebung haben wir spielend bewältigt und weiter gings nach Queenstown, wo der Regen dann schon wieder auf uns wartete. Dort angekommen machten wir uns sofort auf zum ortsansässigen Reeder, der Eigner des Dampfschiffs TSS Earnslaw ist, um uns eine Überfahrt zur Walter Peak Station, einer ca. 13 Seekilometer entfernten Einsiedlerfarm zu ergattern. Nach sehr kurzem Einkaufstripp konnten wir dann ablegen und am Kamin des Dampfschiffes herrlich die Gebeine erwärmen. Der folgende Weg zählte wieder einmal zu den schlechteren und wurde zusätzlich durch starken Gegenwind mit Niederschlag, Wasserdurchfahrten und nicht ganz unerhebliche Steigungen zur Qual. Den Fahrradtouristen gingen langsam aber sicher die Körner aus und nach der Überquerung von "Von Hill" wurde es auch langsam schon dunkel, also suchten wir irgendwo einen Unterschlupf, zelten war die letzte Option! Doch wir hatten mal wieder Glück und haben eine Schutzhütte mit Bettgestell gefunden, in dem wir königlich dinierten (diesmal hatten wir vorgesorgt) und danach felsenfest schliefen. Bilanz des Tages: 122km, 1869hm, letzte Rettung - Schutzhütte! Tag 25 sollte sehr früh starten, wir hatten uns einen letzten großen Tag vorgenommen also mussten wir gegen 5 schon wieder raus, es regnete immer noch und hatte um die 3° C. Wir zogen alles an was wir hatten, setzten die Stirnlampen auf und weiter ging die Reise! In den Bergen war es sehr einsam und der Schotterweg war weiterhin ein anspruchsvoller, kraftraubender Gegner, den wir nach rund 70km gegen halb 11 bezwungen hatten und uns in Mossburn erst mal mit einem kleinen Snack belohnten - aber wir hatten keine Zeit zu verlieren, da dies erst rund 1/3 der Tagesetappe war. Danach konnte sich der kleine Bremsklotz (der seinen Belag nach den 3000 km ordentlich verbraucht hat) jedoch erfolgreich im Windschatten halten und der Schnitt konnte nach oben korrigiert werden. Daher musste dann nach weitern 70km in Winton zuerst mal Kraftstoff nachgetankt werden. Wir waren dann ganz zuversichtlich unseren Plan,Bluff bei Tag zu erreichen einhalten zu können, da wir auch schon die "Bluff Lodge" für den Abend gebucht hatten. In Invercargill mussten wir uns dann bei der weltweit bekannten "Goldenen Möve" noch einen Spritzer Epo in Form von Cola, für die letzten 30km gönnen und wir konnten jubilierend in das letzte Kaff der Südinsel, Bluff, einlaufen!!! Am ersten Liquor-Bottle-Store mit bester Tour Aotearoa-Radler-Lage mussten wir dann noch das wohlverdiente Bezwingerbier kaufen und dann die letzte Erderhebung zur Markierungstafel zurücklegen. Bilanz des letzten Tages: 215km, 729hm und bissle fertig. So richtig glauben konnten wirs beim Bilder machen noch nicht, nach 3026km, 32402hm, 55 Bananen, 10 Packungen Kekse, 20 Pack Gummibären, 1 Tube Zahnpasta, 1 Gepäckträger (+2 Schrauben), 1 Schutzblech (welches ich täglich vermisse), 3 Platten (vier mal geflickt - warum verschweigen wir) 1 Flaschenhalter, Kopfhörer, Handyladegerät, sämtlichen Haargummis... und jeder Menge Schweiß endlich angekommen zu sein. Die Bluff Lodge entpuppte sich recht schnell als ein umgebautes ehemaliges Postamt und der Gastgeber als der übrig gebliebene Capo desselben - aber alles gut - es hatte 2 Betten und eine Dusche, mehr haben wir gar nicht erwartet... ...nun auf Richtung Fox Gletscher....Heute hatten wir rund 140km vor uns, die uns den Gletschern näher bringen sollten. die erste Tageshälfte verlief recht unspektakulär, bei angenehmen 19 Grad bezwungen wir Mount Hercules mit atemberaubenden 190hm, danach tat sich ein weites Tal auf zwischen tatsächlich Bergen und wir überquerten einen breiten Fluß, der das Wasser vom Gletscher abführt. Leider waren wir auf dieser Route nicht allein, jeder Backpacker und jeder Camper muss natürlich den Gletscher gesehen haben, deshalb wurden wir regelmäßig von Blechkarawanen, die ca 3cm Abstand zu unsren Lenkern hielten überholt, dies beeindruckte uns alles jedoch wenig und wir machen nach rund 120km Rast im "Franz Josef Township"- also beim ersten Gletscherzugang und stärkten uns mit koffeinhaltiger Limo für die letzten 3 Übergänge mit rund 500hm auf 20km zum "Fox Township", diese wurden souverän in "einer Hitz" - wie der Schweißer sagen würde - absolviert und wir konnten im Bigfood Pod, welches fest unter indischem Regiment stand, für die Nacht einquartieren. Überrascht haben wir dann eine Kneipe vorgefunden, die nicht nur die landestypischen Pizzen, mit denen wir nichts anfangen konnten zelebriert, sondern auch eine " Italien Style" macht, die unsere Prosciutto doch ganz ähnlich kam. Daher wurden dieser gleich mal zwei bestellt (large versteht sich) und außerdem Chicken Wraps mit Pommes und ein großen Salat. Nachdem alles verspeist war ernteten wir großes Lob von der Belegschaft, es schien uns fast so als ob dieselbe bereits Wetten darauf abgeschlossen hätten, ob wir es überhaupt schaffen! Bilanz des Tages: 143 km, 1480hm, 4 Hauptgänge + Eis Für Tag 22 war ab ca. 9:30 Regen angesagt, daher nahmen wir uns eine etwas kleinere Etappe vor. Zudem muss gesagt werden, dass wir seit dem Treffen mit Johnny&Bronnie die gleichen Tagesabschnitte absolviert haben und daher die beiden immer wieder treffen, was zu sehr unterhaltsamen Momenten führt, z.B. hatten wir das Thema, dass die Damen gerne (unabsichtlich) abgehängt werden, wenn man eine gemeinsame Radtour unternimmt, darauf hat Johnny folgenden Rat parat: Als schnellerer Radler einfach mal anhalten, auf einen Baum klettern und ein paar Bilder machen, dann würde sich das mit der unterschiedlichen Reisegeschwindigkeit schon lösen. Daher fahren die beiden diesmal auch mit dem Tandem... Zurück zum wesentlichen - unserer kurzen Etappe, diese führte uns weiter der Turi-Straße entlang durch einen dichten Wald, wie versprochen regnete es ab 9:30 unaufhaltsam aus unterschiedlichen Richtungen - tägliche Schuhspülung diesmal von oben. Auch hier Johnny's Kommentar: es gibt doch nichts schöneres als so einen Westküsten Regen (genießt es) - wir können uns definitiv schöneres vorstellen.... Wir erreichten daher zeitig unsere Herberge, das Heritage Lodge in Haast bevor es morgen über den Haast Pass dann gen Osten geht, über die Gebirgskette zum hoffentlich schöneren Wetter! Bilanz des Tages: 125km, 850hm ...und wieder haben wir 2 Tage auf unserer Expedition überlebt - auch für uns teilweise unglaublich!! Tag 19 sollte ungewollt doch einer der härtesten werden, wir wagten uns zum Big River Trail über die Big River Hütte weiter zum Waiuta Track, das Ganze fing recht spielerisch und gemütlich an, angenehme Steigungen, die nur mäßig geröllhaltig waren. auch die Überquerung der Flüsse war nicht besonders wild - die tägliche Schuhspühlung eben. Auf der Selbstversorgerhütte trafen wir dann überraschend Jonathan Kennett, den Organisator des gesamten Spektakels mit seiner Freundin Bronnie, die die Nacht in der windigen Behausung verbracht hatten. Jonathan begleitete uns dann noch ein Stück um ein paar Filmaufnahmen mit "The Germans" zu machen, danach fung das Grauen dann an. Ein sumpfiger, durchnässter, schmaler, steiler, hängender und von Wurzeln übersäter Weg bot sich uns dar. Bine war das alles "zu sumpfig" und schob den Titangefährten kurzerhand die rund 10 km zu Tale, ich wagte wagte mich auf meinem Stahlkämpfer in Sicherheit, bis uns beide ein oberschenkel starker Wurzelausläufer aus der Bahn warf. Trotz alldem glitten wir mehr oder weniger elegant zu Tal und kamen nach rund 88km und 1400hm im Blackball Hilton an - standesgemäß!! Nach der Waschung unserer Dreckschleudern trafen wir dann auch Jonathan und Bronnie ( Johnny&Bronnie) im Hotel zum Abendessen wieder, die den ritt auf einem Tandem (auch vorwiegend schiebend) genossen.
Tag 20 gut erholt nach einer Nacht im (Blackball) Hilton ist man einfach tiefenentspannt, vor allem wenn man weiß, dass die schlimmsten Hindernisse der Expedition nun überwunden sind! Daher rollten wir ganz gemütlich über Greymouth, in dem wir von Tourangel Jane mit Brownies überrascht wurden, das Cowboy Paradise, über Hokitika nach Ross, wo wir in einem umgebauten Schiffscontaier übernachten werden (nach einem überragendem all-you-can-eat Büffet mit Spanferkel und LiveMusik im ortsansässigem Pub). Bilanz des Tages: ordentliche 160km bei 1100hm. Morgen gehts dann weiter in die Berge, die Überquerung der Alpen, vorbei am Fox Gletscher, steht so langsam an... Liebe Rezipienten, ihr wundert euch sicher, warum wir uns diesmal erst nach sage und schreibe 4 Tagen wieder melden. Tag 15 mussten wir erst mal streichen, da sich ein Expeditionsteilnehmer (mit weißem Helm) nach der Schiffsüberfahrt kurzfristig und aus unerfindlichen Gründen einen KOB (Krank ohne Bescheinigung) nahm, den wir dann in Picton in der Sequoia Backpackers Lodge rumgammelnd verbrachten, in der es von Deutschen nur so wimmelte - es wollte sich aber keiner so recht zu erkennen geben, daher blieben auch wir für uns und zelebrierten uns zum Abschluss des Tages ein üppiges Mahl! Vielleicht kommen so alle Teilnehmer wieder auf Drehzahl...!? Bilanz des Tages: 3,4 km, 5hm, 2Flaschen Wein (für die Bine mit ihren unter 30 noch zu jung ist um sie im Supermarkt zu kaufen), halbe Sau. Nach der erholsamen Nacht starteten wir wieder frisch aufmunitioniert, rein körperlich, ins weitere Abenteuer. Die Strecke schlängelte sich anfangs an der Küste entlang, mit wunderschönem Ausblick auf das Meer, bis die Schotterpiste steiler und schließlich eher zu Geröll wurde und wir unsere Lastenträger die letzten km hinaufwuchten mussten. Oben waren wir nur kurz, bedingt durch starken Wind - hinunter war die Piste abartig steil, jedoch von feinster Schotterqualität, was jedoch nicht jeden Bremsklotz zitterfrei ins Tal gleiten lies. Trotzdem haben wirs nach Nelson geschafft, des apropos nen mega Sportwetten-Pferderenn-Pub hat! Bilanz des Tages - endlich wieder 3-stellig: 105km, 1735hm! Auch an Tag 17 war frühes aufstehen angesagt, 3 Sattelüberquerungen, 175 km und knapp 1700hm warteten auf uns. Die ersten 30 km mussten wir gegen eine steife Briese von vorn ankämpfen, die dann aber nach der ersten Kaffeepause merklich abnahm, da wir auch wieder mehr Richtung landesinneren kamen. Die Gebirgsüberquerungen waren merklich angenehmer als am Vortag, schließlich erreichen wir den Lake Rotoroa, an dem an diesem Tag wohl eine Sandmückenparty stattgefunden hat - unglaublich - wäre an diesem See kein Photopoint, hätten wir sicher nicht angehalten... Somit stand auch schon der letzte Übergang vor uns, der Braeburn Sattel, den wir, wenn auch mit letztem Wadenschmalz, lässig überquerten. So erreichten wir dann Murchison, in dem nur noch ein Chinese mit Asia-Shop für uns aufkochte - uns war alles recht!! Tag 18 - auch dieser begann früh, wenn auch etwas zäh, der letzte Tag war doch noch in den Gebeinen und die Wetteraussichten sahen nicht ganz koscher aus, daher war unser Ziel lediglich Reefton und nicht wie zuvor geplant die "River Hut" in den nächsten Geröllhalden. Die Strecke meine es ganz gut mit uns und wir konnten die beiden Sattelübergänge relativ leicht verrichten und bei Zeiten ins Quartz Lodge B&B in Reefton einbremsen. So langsam schlägt jedoch auch bei uns gefühlstechnisch das Paretoprinzip durch, leider schon bei 66 - 34, da wir heute die 2000km - Marke geknackt haben! Jetzt wird nochmal rangeklotzt, die letzten <1000 km werden wir auch noch runterrupfen!!! Bilanz des Tages: 123 km, 1360 hm Herrlich, wenn man dann abends noch den Polizist (den wir irgendwo in einem Café unterwegs kennengelernt haben) und den Straßenbauarbeiter in der Stammkneipe wieder trifft... Heute mussten wir mal wieder bei Zeiten los, die letzte Etappe auf der Nordinsel stand uns bevor, ca. 150 km bei rund 800hm, die uns über einer ehemaligen Schmalspur Eisenbahntrasse und einigen ausgedienten Tunnel Richtung Wellington führte. Diese letzte Tour auf der Nordinsel lief ausgesprochen gut - wohl nicht zuletzt durch die ausgesprochen positiven Gutwetterwünsche der zahlreichen Rezipienten. Kurz vor Wellington, nach einem ausgiebigen Lieger am Strand des Hutt Rivers mussten wir jedoch schon wieder einen Platten am Hinterreifen meines Geschosses flicken - liegt wohl daran, dass das Profil desselben nach den rund 1600 km, der ordentlichen Zuladung und des enormen Vortriebswillens meiner Haxen schon merklich abgenommen hat - und somit jeder Grashalm zum Luftverlust führt. Gut, dass wir noch einen Mantel an Bord haben, der demnächst aufgezogen wird. An dieser Stelle möchten wir uns noch bei allen großzügigen Spendern bedanken - mit großem Erstaunen haben wir mitgeteilt bekommen, dass die 3000€ erreicht sind!!!! Vielen, vielen Dank!!! Was jedoch nicht heißen soll, dass ihr mit Spenden aufhören sollt - genauso wenig wie wir jetzt mit tretteln aufhören!!! In Wellington angekommen gönnten wir uns nun erstmal ein ausgedehntes Abendessen und den ein oder anderen Pitcher flüssiges Gold, nachdem wir morgen früh um 1:30 die Fähre nach Picton, auf die Südinsel besteigen und gegen 6 dann diese unsicher machen können! Gegen 5:30 klingelte wie üblich der Wecker und wir packten unsere 7 Sachen, darunter auch das Zelt, welches über Nacht in unserem Zimmer nahezu trocken geworden war. Die gute Seele des Hauses hatte unsere Radklamotten über Nacht gewaschen und bereits ein herrliches Frühstück zelebriert. Die Hunde hatten über Nacht unsere Fahrräder mit ihrem Leben verteidigt und wachten langsam auf, nachdem alle Radler ihr Gepäck wieder auf die (überwiegend vorhandenen) Carbon-Esel verluden. Die Etappe war zu anfangs sehr angenehm, bis sich dann starker Wind mit Regen, Schotterpisten und kräftige Steigungen die Hand reichten, nach ca. 65km erreichten wir die 5 Seelen-Ortschaft Apiti, wie der Namen schon verlauten lässt gab es da zu unserem Glück was zu essen - der Wirt hatte extra für uns bereits um Mittag seine Pinte geöffnet, sonst geschieht dies erst zur Stammtischzeit. Im Allgemeinen muss außerdem erwähnt werden, dass die Leute hier sehr freundlich und hilfsbereit sind und dies sicher nicht nur weil sie von unserem Vorhaben wissen!!! Von den Mitradelnden will ich gar nicht sprechen, unglaublich - wie würde Flori sagen: ...da können wir uns noch eine ordentliche Scheibe davon abschneiden.... Gut gestärkt zischten wir also weiter durch die Prärie, die an diesem Tag nicht besonders einladend war und endeten in einem Pub mit Gästezimmer in Palmerston North, in das wir unsere Arbeitsgeräte sogar mitnehmen durften! Leider war neben unserem Zimmer der Balkon, auf dem an den Wochenenden bis morgens um 3 gefestet wird - kein Problem wir waren ganz schön durch nach 140km und knapp 1800hm. Da Wochenende war und wir nochmal ruhiger machen wollten kam uns eine etwas kürzere Etappe für Tag 13 gerade recht! Das Wetter wurde etwas trockener und der Wind hatte annähernd die richtige Richtung daher lief es ganz gut - bis ich vom Kiwi in Foto-Checkpoint 13 zerhäckselt wurde! ;-) Die Etappe endete mit einem Platten, den wir nach mehrmaligem Suchen aber beheben konnten, in Masterton nach 115km und 1159 hm relativ relaxt. Tag 10 starteten wir aus dem Geisterhotel in Owhango sehr zeitig - mussten ja auch nicht auschecken! Leichter Nieselregen begleitete uns die ersten paar km, bevor dieser dann stärker wurde und wir Baz, Linda und ihre Freundin trafen. wir stärkten uns kurz im Blue Duck Cafe und zischten weiter durch den nun vorherrschende Starkregen die immer matschiger werdenden Wiesen empor, bis wir endlich den gefürchteten Kaiwhakauka Singletrack erreichten. Matschverspritzt erreichten Stahl-/ Titan-ross und Reiter/in dann den höchsten Punkt und wagten uns dann auf den 22 km Downhill, der dem Schild zufolge 3,5 h brauchen würde um dann nach der "Bridge to Nowhere" auf ein SpeedBoat steigen zu können...was soll ich sagen, das Schild behielt recht und der Bootskäpten hatte auch noch was feines zu essen und einen "geruhsamen" Gemeinschaftsschlafraum. Dankbar haben wir klatschnass direkt die Combo gebucht: duschen, essen, schlafen. Bilanz des Tages: 85 km durch den Dschungel, mit knapp 1500hm.
Nach der durschnarchten Nacht starten wir zeitig auf eine lange Straßenetappe über Whanganui nach Huntersville. Das spektakulärste des Tages war eine begleitete Aufzugfahrt mit der "Schaffnerin", die ungefähr so alt war wie das Arbeitsgerät. Danach weiteres auf und ab durch das langsam ausklingende, weiterhin stark verregnete Nachalpenland. Angekommen in Huntervill erwartete uns ein schöner Pub mit noch schöneren Zimmern und endlich mal wieder einem Zapfhahn mit flüssigem Gold in der Kehle!!! Da musste sich der ein oder andere Expeditionsteilnehmer hart durch das Sortiment kämpfen.... Bilanz des Tages: 140 km, 1800hm, Bremsbeläge vorne neu - war dringend notwendig! Nach einer erholsamen Nacht ging es morgens noch im Morgennebel los. Am See entlang kam langsam die Sonne durch. Nach ein paar Kilometer wurden wir freudig von Tess und Ellen mit "oh the germans" begrüßt - sie hatten unsere Fahrt vom Vortag auf dem gesperrten Trail über den gps Tracker verfolgt und waren somit happy uns zu sehen. :)
Da Tess ihre Freundin zurück lassen musste (zu kaputt) hat sie sich mit Ellen zusammen getan - und kurzerhand waren wir für diesen Tag zu viert unterwegs. Claudius mit drei Mädels im Schlepptau. Heute ging es auf den viel besagten Timber Trail - der auch die ein oder andere Herausforderung mit sich brachte (siehe Bilder). Nach einem sonnigen Tag, 92 km und 1846hm verabschiedeten wir die zwei Mädels in die Timber Lodge (unbezahlbar) ...und wir suchten den Campingplatz auf. Also eine Wiese mit: nichts. Nach den heißen Quellen war heute ein eiskalter Bach unser Wellnessprogramm. Da wir mit so viel Ursprünglichkeit nicht gerechnet hatten wurde das Essen (Kekse und Nüsse) rationiert - und es ging in die Heia. Tag 9 waren wir wieder allein unterwegs. Weiter auf dem Timber Trail. Zitat von Ellen: "Der Trail ist nicht nur kräfte- sondern auch materialraubend". Unsere Sportgeräte mussten somit durch die Beschaffenheit des Trails kleinere Verluste einstecken (Claudius sein vorderes Schutzblech wohnt jetzt im Wald und Bine bekam einen neuen Gepäckträger) ansonsten geht es uns weiterhin gut - heute haben wir in Summe 999km erreicht. Ein Drittel geschafft. Die Nacht verbringen wir in einem verlassenem Geisterhotel... Tag 6 begann nach ausgiebigen Baden in den Hot Springs von Miranda gut ausgeruht und gesäubert. Da wir uns den Luxus einer "Cabin" gönnten ging auch die morgentlich Abreise ganz fix. Auf dem Weg erwartete uns den ganzen Tag Schotter vom Feinsten, was unsere lädierten Heckseiten wieder schmerzlich erfahren durften - aber nur so gibts ne Hornhaut!! Landschaftlich gesehen befinden wir uns immer noch im Voralpenland, kurz vor Oberstdorf - siehe Bild von Bine vor der Käse! Da das mit den Hot Springs so belebend für Mensch und Gemüt war haben wir das Ganz gleich nochmal in den Opal Hot Springs getestet, bei denen wir mit sehr wenig Komfort und liaderlich ausgestattetem Camping Shop zur Fertigpizza als Hauptgang und Milchreis mit Pfirsichen (aus der Bix natürlich) übernachteten. Bilanz 120 km, 350hm
Für Tag 7 hatten wir uns eine ordentliche Tour vorgenommen, da die letzte so mickrig war...den ganzen Tag ging es jedoch auf einem River-Trail, mal wieder auf schotteriger Unterlage Berg auf und bergab! Zu allem übel waren dann auch noch Teile des Trails gesperrt und wir haben die Umleitungsschilder natürlich nicht gesehen, was uns einen schönen Umweg, den ersten Platten und einige Montagearbeiten am Sportgerät einbrachte.... nichts desto trotz haben wir unser Tagesziel fast erreicht, aber nach 113 km bei 1730hm hat es uns dann um 19:00Uhr in Mangakino gereicht und wir haben das ortsansässige Hotel gebucht! |